
Ur(mi)laub 2025 Bulgarien Goldstrand
Tag 1: Am Freitag, 25. Juli besammelte sich eine Gruppe von 14 Urmis am Bahnhof Seewen. Jedoch kann ich über die gefolgten Ereignisse nicht berichten, da 5 Urmis – zu denen auch ich gehöre – die Reise bereits am Sonntag angetretet hatten und an diesem besagten Tage schon in Sofia waren.
Die besagten fünf Abenteurer:innen reisten mit dem Zug nach Varna. Dennoch verfolgten sie gespannt den Flug von Zürich nach Sofia über den Livetracker.
Auch bangten sie, als sie sahen, dass der Flug eine Stunde Verspätung hatte und hofften, dass ihre geliebten Kumpanen ihren Anschlussflug in Sofia erwischen werden.
Im Hotel angekommen gönnte sich der Vortrupp zuerst einen Cocktail an der Poolbar und erfrischte sich im kühlen Nass. Wie sich später herausstellte, wurde hier auch das Trend-Getränk festgelegt, welches die Urmis noch den ganzen Urmilaub lang prägen wird: Sex am Strand.
Als die fünf Urmis schon leicht einen sitzen hatten (danke an die Barkeeper für den grosszügigen Anteil Alkohol im Getränk), wurden sie über die Ankunft der restlichen Gruppe informiert. Endlich sind wir komplett.
Nach dem Erhalt der Schlüssel, dem Betreten von falschen Zimmern, in welchen sich schlafende Personen befanden (C207 ist nich gleich 207) und diversen anderen vertauschten Zimmern richteten sich die Urmis gemütlich ein und genossen ein, zwei Drinks an der Poolbar.
Wobei man hier nicht mit den gleichen Massen rechnen kann wie wir es uns gewohnt sind. Ein, zwei Drinks enthalten hier etwa gleich viel Alkohol, wie bei und fünf bis sechs… So hat sich ein Urmi nach dem anderen relativ unbewusst einen hinter die Rüstung gerömert.
Torkelnd und hungrig von der langen Reise goiferten die Urmis auf das vorzügliche Znachtbuffet, welches im All-Inclusive natürlich inklusive war.
Fazit: Wer gerne zu zehnt an einem 4er-Tisch stehend isst, gute Zähne und einen starken Kiefer für die Schweinsplätzli hat, keine Geschmacksknospen auf der Zunge besitzt, Salz gerne mit dem Esslöffel verspeist und dem das Abführmittel in der Apotheke zu teuer ist, der isst in diesem Restaurant richtig gut.
Anyway. Unbefriedigt gesättigt (die Pommes waren immerhin essbar) machten sich die Urmis auf ins Nachtleben vom Goldstrand.
Erster Halt: Bierkönig.
Wir wurden herzlich empfangen und sofort an einen Tisch gewiesen. Wir wussten nicht mal wie uns geschieht, schon standen 17 Masse Sex am Strand auf unserem Tisch. Nun wurde ausgelassen gefeiert, getanzt und aus dem Plastikröhrli geschlürft. Die obligaten Bierkönig T-Shirts durften natürlich auch nicht fehlen. Unserem Julian gefiel der Merch so gut, dass er sich gleich auch noch ein Badetuch und ein T-Shirt obendrauf kaufte. Wieder andere opferten sich, einen Liter Sex am Strand zu kaufen, um dazu ein herziges Bierkönig-Äffchen zu bekommen (es macht imfall sogar Geräusche).
Eine Bolognaise später, einige Promille reicher und mit einem Apfel, Pommbären und leckeren Chubachups (das gibt Boden) im Magen, machten wir und auf den Weg Richtung MEGAPARK DOLPHIN oder ins Rote Pferd.
Ab hier wurde der Abend ausgesprochen wild. Die Urmis teilten sich auf und mischten sich unters Fussvolk. Einige Urmis zeigten den Österreichern, wie man richtig Beerpong spielt. Im selben Masse wie im Skizirkus zeigte sich die Schweiz gegenüber der Kaiserschmarrn-Nation dominant und unbezwingbar.
Im roten Pferd bewegten sich die Urmis rhythmisch zu bester Ballermann Musik. Ob am Boden, auf Stühlen oder auf dem Tisch spielte keine Rolle.
Gewisse Urmis kühlten ihre überhitzten Körper noch im Meer ab, während andere sich eine Köstlichkeit in der goldenen Möwe gönnten. An dieser Stelle muss auch noch ein Rückfall erwähnt werden. Unsere militante Vegetarierin schnabulierte genüsslich zwei Chicken Nuggets. Diese blieben aber unverdaut, da sie später damit das Hotelbadezimmer neu tapezierte. Ob es nun an den Chicken Nuggets oder etwa doch am guten Sex am Strand gelegen hat, wissen nur die Götter.
Euer El Borracho
Tag 2: Nach einer sehr durchzechten Nacht, in der einige Urmis ihre Grenzen mit grossen Schritten überschritten hatten, wurden wir von der Sonne wieder geweckt. Einige standen sogar schon so früh auf den Beinen, dass sie den Pool entweihen durften, während andere am liebsten gar nicht mehr aus dem Bett gestiegen wären. Man munkelt sogar, dass einige Urmis auch noch in den Mittagsstunden den WC-Rand ganz genau unter die Lupe nehmen mussten.
Nachdem dann doch alle Urmis wieder unter den Lebenden wandelten, beriet man sich, wo man jetzt das Mittagessen verzehren würde. Das All-Inclusive-Buffet war nämlich schon 10 Minuten vor dem eigentlichen Startschuss gerappelt voll. Naja, die grossen Bäuche einiger Hotelgäste kamen ja nicht von irgendwo. Futterneid wurde in diesem Hotel sehr gross geschrieben. So entschieden sich die Urmis der Snackbar eine Chance zu geben. Doch auch hier galt das Gesetz des Stärkeren und vor allem des Geduldigeren. Für ein Stück Pizza stand man gut und gerne fast eine Stunde an. Kaum kam die Pizza aus dem Ofen, beigten sich einige Hotelgäste munter fröhlich die halbe Pizza auf den Teller, krönten diesen Leckerbissen mit viel Mayo und Ketchup und liessen die verdutzten Gesichter der hungrigen Urmis hinter sich.
Dann begnügten sich die Urmis halt mit dem Salatbuffet der Snackbar. Dieses war komischerweise immer frei und man konnte sich ohne Ellbogen-Gerangel den Teller füllen. Ob es wohl daran lag, dass es dort keine frittierten Esswaren gab? Die Antwort auf diese Frage überlasse ich bewusst der lesenden Person.
Zu guter Letzt war dann noch das Würstchen & Pommes Buffet. Hier war auch wenig los, was aber daran lag, dass es am Weitesten weg war und die meisten lieber zwei Stunden auf eine Pizza warteten, statt die mühsamen 5m Gehweg hinter sich zu legen. Die Würstchen waren nicht vergleichbar mit den feinen Delikatessen der Reichmuth Metzgerei in Schwyz (kein Sponsoring) aber um gegen den Kater zu helfen waren sie gut genug. Von den Pommes will ich gar nicht erst anfangen. Diese wurden wahrscheinlich eher im Öl gebadet statt frittiert, was wohl auch die fehlende Knusprigkeit erklären würde.
Also ging es nach einem nicht zufriedenstellenden Zmittag weiter ins Nachmittagsprogramm. Einige vergnügten sich am Pool, ob beim Baden oder beim Beobachten der seeeeeehr motivierten Animateur:innen am Poolrand, andere wiederum vertrieben sich die Zeit mit Karten-/Brettspielen. Beim Spiele spielen erfuhren sogar einige Urmis, dass eine sehr intelligente Frau in unserer Guggenmusik, nicht so intelligent ist, wenn es um das Spielen von Kartenspielen geht. Naja, es ist halt auch nicht immer alles Gold was glänzt…
Das Highlight des Abends war eindeutig unser Wichteln. Alle hatten einige Monate im Voraus eine Person gezogen und durften für diese ein mehr oder weniger schönes Oberteil organisieren. Ein Juwel nach dem Anderen wurde übergeben und angezogen. So erfreuten wir uns an vielen lustigen T-Shirts, Hemden oder sogar halben Outfits. Nachdem wir uns von einem sehr angeheiterten Belgier ablichten liessen, machten wir uns mit grossem Elan zum gemeinsamen Abendessen auf. Da wir nicht ewig anstehen wollten, entschieden wir uns, in ein Restaurant ausserhalb des Hotels zu gehen. Beim Schreiben des Berichts fällt mir sogar auf, dass wir nur in Restaurants waren, welche den Namen von Lob hatten (ob wir Opfer von unbewusstem Marketing geworden sind?). Angekommen im Restaurant ‘Prima’, liessen wir es uns gut gehen. Wir genossen die Blicke der vorbeigehenden Leute und besprachen unseren Schlachtplan für den Abend. Hier betonten einige, dass sie es doch ein wenig gemütlicher angehen wollten als noch am Abend vorher.
Nach dem Zahlen hiess die erste Station Megapark. Der Vortrupp von diesem Abend machte sich mit dem Wikinger-Shot schon einen gewissen Namen im Megapark. Bei diesem Shot trägt die trinkende Person einen ‘Wikingerhelm’ und bekommt von diversen Personen immer wieder einen Shot oder einen anderen Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Nachdem alle auf den Kopf geschlagenen Getränke getrunken sind, hat man diese Mutprobe überstanden. Also feierten wir unseren ersten Erfolg im Megapark und liessen das Tanzbein schwingen. Nach etlichen Tänzen und Getränken ging es dann weiter ins Malibu. Laut einigen Urmis war es Zitat: «szene hie, chömed au». Laut anderen Zitat: «Malibu nur guet wenn ohrestöpsel hesch, suscht fühlts sich aah, wie wenn… 18+».
Der zweite Tag war für viele ein weniger strenger Tag, in weiser Voraussicht, dass es Morgen ja auch nochmals so weitergehen würde und man diesen ja auch geniessen will. Dementsprechend gingen einige schon vor dem Ende des Tages ins Bett, aber natürlich nicht alle. Einige, allen voran unser Reiseführer Julian, liessen sich die Partystunden nicht entgehen. Es wurde also weitergetanzt, getrunken und gelacht. Ich glaube hier ist eine grosse Portion Fomo (Fear of missing out) dabei, aber das ist nur eine Theorie von mir.
Nachdem auch die letzten Urmis den Weg ins Bett (wenn auch nicht immer das eigene) geschafft hatten, ging der Tag für uns zu Ende.
Euer El Abuelo
Tag 3: Der dritte Tag des bulgarischen Ur (mi)laubes startete mit einem «zächen» aufwachen, zumindest für diejenigen, welche am Vortag so richtig die Sau rausgelassen haben. Fürs Frühstücksbuffet hats dann für den Grossteil nicht mehr gereicht, vermutlich da dieses auch schon früh morgens um neun Uhr wieder geschlossen hat. Den Tag über verbrachten die immer besser destillierten Urmis am Pool und hielten das überklassifizierte Barkeeper Team nicht nur auf Trab sondern sogar auf Galopp. Diese testeten sich nämlich durch alle möglichen Variationen einen Sex am Strand zu mischen. Ein paar der Urmis hatten genug von diesem tragischen Dilemma und griffen zum geliebten Hopfensaft zurück.
Um dem Fleischpanzer (wenigstens etwas) gutes zu Tun, liessen sich viele Urmis in der Massage verwöhnen, nicht nur durch die Massage sondern, auch durch den Anblick des Masseurs, welcher anscheinend zu heiss bekam unter seinem Shirt.
Als es ums Abendessen ging wurde es wieder komplizierter, da trotz All Inclusive niemand im Hotel speisen wollte.
Tanke an dieser Stelle ans Hotel für die grosszügige Spende an Salz, Zucker, dem drucklosen Schiss und den übermotivierten Hotelmitarbeiter
(Unbezahlte Werbepartnerschaft)
Das Urmivolk montierte und zog durch die Strassen von Warna. Ohne Musik aber trotzdem unverkennbar durch unseren exquisiten Urmi T-shirts suchten wir nach dem Restaurant das am wenigsten nach einer Lebensmittelvergiftung aussah. Es wurden diverse Gerichte verspiesen und erstaunlicherweise waren diese sogar Essbar und enthielten eine angeneme Menge an Salz, nicht wie anderes.
Die erneute Eroberung der Partystadt stand bevor. Als erstes zog es die Urmis in den Megapark, in welchem der Abend durch den Vikinger Shot und das schrille gepfeife der Trillerpfeife eingestimmt wurde. Es wurde sogar so bestialisch gefeiert,gelacht und getanzt das uns die Bar eine Runde Shots auf ihren Nacken gönnte, als Dank für die einzigartige Energie die unser wildes Rudel mitbrachte.
Ein paar Mase später zogen die Urmis weiter in Richtung Malibu zu den 14 Jährigen Bulgarierinnen wie es hies. Auch da wurde den Urmis ein wenig (sehr Negative) Aufmerksamkeit geschenkt weil unsere rebellische Laa Lengenegger (Name wurde durch die Redaktion geändert) dachte es wäre eine intelligente Idee durch den Tisch zu schnaagen.
Um den allmächtigen Ruf der Urmis nicht zu zerstören konzentrierten wir uns dann auf die kuriosen Studien des Universums. Eine wohl bis heute ungeklärte Frage: Wie schätzt man das Alter von Frauen korrekt ein?
Nach dieser übermässigen Hirnaktivität und dem Wissen das wir am nächsten Morgen bereit sein müssen um zurück ins schöne Seebä zu fliegen, gaben viele Tittis der Sehnsucht nach dem kühl klimatisierten Schlafzimmer nach. Die fünf letzten verlorenen Seelen schwirten lautstark zurück zum Partystaddel, da diese ,begeistert vom Urmi-Volk, uns Gratis Eintritt versprachen. In besagter Diskothek genehmigten wir uns noch einen (oder zwei) kleinen Schlummertrunk. Nach dem wir dann ausgetrunken, Pizza verhudelt und unseren Alkohol versifften Körper im Pool bädelten (wieder weggescheucht wurden) und ein ausgesperrten Urmi Asyl fand erlosch dann auch das Licht im letzten Apartement.
ciao miau
senorita dedo torcido
Tag 4: Guten Morgen, ihr geschändeten Urmi- Schlegel Leiber! Der Schlagerkönig auf dem Nashorn hat es verkündet: 10 Uhr Checkout an der Rezeption. Einige clevere Urmis konnten vorher noch schnell am Frühstücksbuffet Natrium auftanken oder beim letzten „Bädele“ das Herz-Kreislauf-System rebooten.
Die ersten Reisewütigen Urmis, welche noch weiterziehen, wurden ebenfalls verabschiedet.
Dann begann die epische Heimreise. Im Taxi zum Flughafen glaubten manche kurz, man sei immernoch komplett besoffen, als sie ein EBS-Stromer Auto überholte.
Am Flughafen: Nahrungssuche wie in der Wildnis. McDonald’s roch vielversprechend, war aber eher ein Föhn mit Ketchup. Am Gate draußen, weil warum auch nicht, wurden die Urmis zum letzen Mal gar gebrättelt.
Im Flieger dann Hoffnung auf Schlaf… Doch die Airline versuchte permanent, uns Duty-Free-Schrott zu verkaufen, begleitet von einer Lautsprecherdurchsage, die klang wie ein Zahnarztbohrer auf Speed. Hätten sie wenigstens Pamir Kopfhörer verkauft. Amateurä.
Wien. Nächster Flug. Diesmal durften unsere gärenden Körper ganz vorne mitfliegen und generierten so einen grandiosen Auftrieb. Landung wie Butter. In Mailand: Die Nerven dünn, der Hunger real. Schnell weiter ins Taxi zum Bahnhof. Wieder mussten wir einem weiteren reisewütigem Urmi Tschüss sagen. Kurz noch was essen, bevor jemand unabsichtlich jemanden beißt.
Zugfahrt Endspurt: Letzte Spielrunden und Jassen ab Schweizer Grenze. Währenddessen zerbricht sich der halbe Waggon den Kopf über die große Splitwise-Abrechnung.
Endresultat: Jeder schuldet jedem 2 Franken, ein halbes Wienerli, drei Chips und einen mentalen Breakdown.
Grund? Einige haben beim Taxifahren offenbar Nachholbedarf im Märchten. Amateurä.
In Goldau dann Abschied. Einer nach dem anderen verschwand, vermutlich in ein Koma aus Schlaf.
Trotz dem anstrengem Tag und vielen Mimimi ist etwas nicht zu vergessen:
DANKBARKEIT.
– Danke fürs Gratis Saufen
– Danke fürs Gratis Essen
– Danke für Salz
– Danke, dass wir heute nicht friehren mussten
– Danke, danke an Julian.
– Und TANKE für diesen erholsamen Urmilaub mit euch!
Senorita Mimimi