
🎺 Fasnachtsparty Bennau
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind,
es sind die Urmis mit geschminktem Grind.
Sie halten ihre Getränke wohl im Arm
auf dem Weg nach Bennau, voll Mut und Charme.
Mein Urmi
Was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst du das tolle Festgelände nicht?
Das Festgelände mit Partyhalle und Kaffeestube?
Mein Urmi, es ist eine Goldgrube.
Ja, liebe Leserinnen und Leser, für manche waren die Festivitäten in Bennau dank dem kleinen roten Böng tatsächlich eine Goldgrube. Aber dazu später mehr.
Die einen trafen früh, die anderen noch früher im Proberaum ein und die wunderschönen Gesichter wurden in wenigen Minuten oder Stunden noch wunderschöner. Das neu etablierte Schminkaufbewahrungssystem wurde wahrlich auf die Probe gestellt. Die Autorin des vorliegenden Festberichts wagt zu bezweifeln, dass die Farben jetzt noch so sorgfältig sortiert sind wie es sich unsere Ordnungsfanatiker wohl so sehnlichst wünschen. Jänu.
Pünktlich um 18 Uhr wurden die Instrumente in die noble Kutsche verladen, der wir die letzte Ehre erweisen durften. Die lukrativen Angebote unsererseits zogen leider nicht und so hiess es für den Car nach letztem Samstag: Nächster Halt «Export». Auf dem Weg nach Bennau wurde geplaudert, gejasst, sehr feiner Apero geschmaust und fleissig die Kehle befeuchtet. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir hohen Besuch an Bord hatten. Zwei ehemalige Urmis stillten ihr Guggen-Heimweh und begleiteten uns zu den Biberchrousern. Zudem wollten drei junge Aspirantinnen (oder wie andere Artgenossen sagen würden: «drei junge Bibeli». Bei diesem Ausdruck kommt der Autorin aber das kalte Kotzen und sie rät dringendst dazu, diese Bezeichnung sofort aus dem Vokabular zu löschen) Guggenluft schnuppern und traten die Reise mit uns an.
Angekommen bei den Biberchrousern wurden wir drei Mal glücklicherweise nur fast über den Haufen gefahren, wodurch aber die Bedingungen für die Ansprache unserer Tourmanagerin massiv erschwert wurden. Beladen mit unseren Instrumenten suchten wir das Festgelände auf und begannen, uns die Zeit zu vertreiben. Schliesslich dauerte es noch geschlagene siebeneinhalb Stunden, bis wir unsere Fans musikalisch beglücken konnten. Einige Urmis stillten ihre knurrenden Mägen mit Pommes, Burger oder einer feinen Wurst, andere hatten noch einen Schieber auszujassen und wieder andere erkundeten erstmals das Partygelände. Und was sie da für eine Entdeckung machten, war sondergleichen. Wie eingangs erwähnt, spielen die roten Getränkegutscheine hierbei eine tragende Rolle. Die ganz gewitzten Urmis unter uns fanden nämlich heraus, dass man mit nur EINEM dieser Zettel eine GANZE Flasche Holunderwein im Wert von 21 Franken gratis und franko erhielt. Liebe Biberchrouser, wir sind Fan von eurem System und euren fairen Preisen. Da könnten sich andere Guggen ein Vorbild nehmen…(*hust* 14 Franken für ein Turbo Mate *hust*). Nun ist es wohl keine Überraschung, dass an diesem Abend Holunderwein hoch im Kurs war. Zwei Urmis lebten sich kreativ aus und mischten dem Holunderwein noch ein weiteres edles Tröpfchen bei. Vielleicht bald das neue It-Getränk?
Während sich einige Urmis vor politischen Diskussionen zu drücken versuchten (mit grosser Wahrscheinlichkeit haben sich diverse Demonstranten nach der Demo in Einsiedeln nach Bennau verirrt), hatten andere mit medizinischen Problemen zu kämpfen. Von Schweissausbräuchen (vermutlich zurückzuführen auf die Wechseljahre) über Hexenschüsse bis hin zu aus- und wieder eingespickten Kniescheiben, man könnte meinen, die vielen Feste hänken den Urmis langsam an…oder werden wir einfach nur alt?
Dass wir zusammen stärker sind, merkten wir an diesem Abend nicht nur bei den erfolgreichen Quizduell-Runden, sondern auch beim Abwimmeln von Verehrern. Teamwork makes halt eifach the dream work.
Viele anmutige, synchrone und geisslechlepfende Tänze später war dann endlich der grosse Moment gekommen. Pünktlich um 1.15 Uhr machten wir uns bereit zum Montieren. Ahgseid: trotz später Stunde solider Auftritt. Gmacht: absolut überzeugender Auftritt, der das Publikum förmlich zum Brodeln brachte (inklusive gut gespieltem Lost). Differenz: Plus 1000 Aurapunkte. Herrlich. Nun war es auch schon wieder Zeit für die Heimreise. Einige gönnten sich noch eine kleine Mahlzeit vom Grillstand und nahmen dafür sogar in Kauf, den Car fast zu verpassen. Die feinen Speisen landeten aber nicht nur in unseren Mägen: Ein mit Senf beschmiertes Wurstbrötli wurde in hohem Bogen auf die Windschutzscheibe des Autos von Gannick Yerber (*Name von der Redaktion geändert) geworfen und von dessen Scheibenwischer leidenschaftlich verstrichen. Dieser Schabernack hatte aber fast verhängnisvolle Folgen. Um ein Haar wäre nämlich Bavid Dennet (*Name von der Redaktion geändert) angefahren worden. Glück gha.
Feuchtfröhlich wurde auf der Heimfahrt ein Bänger nach dem anderen zum Besten geben. Aber nicht alle schienen mit der Songauswahl zufrieden zu sein. Nachdem ein Urmi am Fest ihre Kleptomanie auslebte und einen Hut stahl, war nun schon zum zweiten Mal kriminelle Energie zu spüren. Plötzlich hat sich jemand ins Musigböxli reingehackt und «Griechischer Wein» a.k.a. «Holunderwein» übersprungen. Diese kriminelle Schandtat wird sicherlich noch geahndet. Während es für einige kaum laut genug sein konnte, freute sich unsere Passenger Princess dank ihrem neuen Lärmblockierungsgadget über die ungewohnte Stille. Nach einer kurzen Fahrt waren wir schon angekommen im Proberaum und es hiess: Ab nach Hause. Ein verschlafener Urmi suchte zwar am Bahnhof in Seewen noch die Afterparty, musste aber dann auch einsehen, dass für heute einfach gnueg Heu dunne war.
Dasselbe gilt auch für diesen Bericht, der jetzt wirklich lang genug geworden ist.
Es grüsst euch herzlich,
Eure La Ronquera