
🎺 Guggernacht Steinhausen
Nach einem gelungenen und sehr kurzweiligen SchmuDo stand schon der Fasnachtsfreitag an. Dieses Jahr durften wir wieder an die Guggernacht Steihuuse. Ehrgeizig wie wir sind, probierten wir uns dieses Jahr ausserdem noch an einem Weltrekord, aber dazu später mehr. Nebst dem Weltrekord-Versuch freuten wir uns aber auch sonst sehr, wieder an diesem großartigen Anlass teilzunehmen.
Für einige fleissige Urmis ging es schon am Mittag los. Pünktlich oder weniger pünktlich traf man sich in der Seerüti-Halle und fing an für den FasiSamstig aufzustellen. Währenddessen fing sich der Proberaum mit Urmis, Wären-gerne-Urmis, Urmi-Sympathisanten und Vielleicht-noch-zukünftige-Urmis an zu füllen. Es wurde sich wie immer fleissig vorbereitet auf den bevorstehenden Abend. Irgendwann trafen dann auch noch die Bautruppe der Urmis ein und die Bande war komplett. Die letzten Gesichter wurden noch zum Kunstwerk bepinselt und die letzten, wunderschönen Urmis wurden abgelichtet.
Dann war es so weit, der Weltrekord stand an. Aber dafür muss ich ein wenig ausholen. Um genau zu sein 2 Jahre. Damals, als wir das letzte Mal in Steinhausen waren, durften wir als letzte Gugge den Abend abschliessen. Dieses Jahr, durften wir so früh wie noch nie zuvor spielen. Wir versuchten uns am Weltrekord in der Kategorie «Baldester Auftritt nach dem Aussteigen aus dem Car». Schon beim Verladen waren wir ganz nervös. Wird uns der Coup gelingen? Schaffen wir es die Bühne zu finden und rechtzeitig unsere Lippen zum Flattern zu bringen? Viele Fragen stellten sich die Urmis, aber eines war sicher. Am Carfahrer sollte es nicht scheitern, denn wir wurden natürlich wieder von Christian/Christoph (wie au immer) chauffiert (Es RIESE Dankeschön für die super Carfahrte mit dier, hoffentlich chunsch nächst Jahr wieder!) Aber jetzt zurück zum Geschehen. In Seewen abgefahren merkte unsere Tourmanagerin Relanie Mickenbacher (Name der Redaktion bekannt), dass sie doch prompt all ihr Geld im Proberaum vergessen hatte und so machte der Car schon nach 20 Meter seinen ersten Stopp. Unseren Chauffeur brachte das nicht aus der Ruhe, nach dem holprigen Start gab er umso mehr Gas und fuhr uns nach Steinhausen.
Dann hiess es «Auf die Instrumente – Fertig – Los!». Die Urmis warfen sich förmlich aus dem Car, schnappten ihre Instrumente und schritten gezielt in Richtung Festareal. Auf dem Weg dorthin wurde nochmal überprüft, ob man die richtigen Liedanfänge auswendig gelernt hat oder nicht. Und dann war es Zeit. Die Luft war zum Reissen gespannt, würden die Urmis das Unmögliche schaffen?
Pff, natürlich schafften sie es. Schon nach den ersten Tönen war klar, die Urmis BÖRNten für solche Herkulesaufgaben, Herkulesaufgaben wie als St. PAULI den FC Bayern München 2:1 bodigte und so zum Weltpokalsiegerbesieger wurde. Das Publikum freute sich und schnell waren die Urmis der TALKIE of the town. Wir beschenkten das Publikum förmlich mit SCHOKO DROPS und zeigten, dass auch MATTI Posaunen laut tönen können. Ich würde sogar so weit gehen, dass sich dieser Auftritt angefühlt hat, als hätte man einen 1.5m grossen HECHT aus dem Wasser gezogen. Und ich bin mir sicher, es werden auch in den kommenden Jahren noch Geschichten von diesem Auftritt kursieren, in dem man sich erzählt «Weisch nu d’Urmis, ANNO dazumal…». Alles in allem, geiles Publikum, geiler Auftritt, geil.
Nach diesem Auftritt packten die Urmis ein, fuhren nach Hause und legten sich schlafen. NATÜRLICH NICHT! Sie begaben sich zuerst auf einen langen Spaziergang zum Car, denn dieser musste gefühlt im nächsten Dorf auf uns warten. Nach dem Einräumen hiess es «Dasselbe noch einmal!» und eine weitere Odyssee wurde angetreten. Einige Urmis versuchten ihre Gelenke zu schonen und wollten unser tolles ÖV-Netz benutzen, doch leider war die Haltestelle aufgrund der Fasnacht geschlossen (Scheiss Fasnacht, wer denkt sich so öppis uus?!).
Endlich auf dem Areal angekommen, hydrierten sich die Urmis wieder mit kalten, stark isotonischen Getränken und machten das Festgelände unsicher. Es wurde gekaffnet, gejasst, gefestet und Fertignudel-Gerichte verzehrt. Nach einer Weile war es dann endlich Zeit für die Guggenverpflegung.
Viel Sauce und viel mehr Reibkäse später, schaltete man in den zweiten Gang und fing richtig an zu feiern. Es wurde über Pauken-Techniken diskutiert, Dance-Battles ausgetragen, diverse Bars aufgesucht, Festgarnituren auf ihre Limits getestet und an Zauberstäben herumgeschnuppert.
Letzteres möchte ich ein wenig genauer erklären, da es doch viele Fragen aufwirft. Nachdem man sich in der Kaffeestube eingenistet hatte, kamen einige Lauitoblerendi und Bögäspeuzende Kakophoniker hinzu. Sie erzählten uns von ihrem neuen Zauberstab und erklärten uns wie man mit diesem alle Gerüche, welche man sich wünschte, wann immer man will, riechen konnte. Und so stellte sich ein tapferer Gannick Yerber (Name der Redaktion bekannt) diesem neuartigen Wunderwerkzeug und nahm einen kräftigen Schnuuf. Ob der Zauberstab nun nach Füdlispalt roch, weil einige LTBler und Bogäspeuzer diesen Zauberstab vorher an Orten hatten, an welchen die Sonne nie scheinen wird, oder weil unser Urmi sich diesen Geschmack ganz fest wünschte überlasse ich eurer Fantasie.
Um 01:00 war es dann so weit. Es wurden die kieligen Villiger gezückt und angezündet, zu unserem Glück durften wir uns gleichzeitig von den Sattler und Steinen Tönen berieseln lassen und ein Urmi hatte sogar das Glück und durfte seinen grössten Wunsch in Erfüllung bringen und die Fahne schwingen.
Nach dem Auftritt der beiden Nachbarguggen machten wir uns auf den Weg zum Car. Zum Glück holte uns dieser in der Nähe des Festgeländes ab und so wurde uns eine dritte Wanderung erspart. Zwei Urmis machten aber bei all den Standorten ein Durcheinander und so geschah es, dass diese am falschen Ort warteten. Zu ihrer Verteidigung muss man natürlich sagen, dass einer der beiden noch von Füdlispalt-Gerüchen benebelt war der andere beschäftigt war, seine «gewonnene» Bank nach Hause zu tragen. Jä nu.
Auf der Heimfahrt zeigten wir unserem Chauffeur noch einmal, wie schön wir singen konnten und beglückten ihn ein letztes Mal in dieser Fasnacht mit grösstenteils regionalen Dauerbrennern. In Seewen angekommen, wurden die Instrumente im Seerüti ausgeladen und dann fuhr man die altbekannte Route Proberaum – Ibach – Schwyz – Seewen. Die meisten Urmis machten sich auf den Heimweg. Doch nicht so zwei besonders starke, schöne, intelligente, talentierte und charismatische Urmis. Sie wollten es wissen und riefen die Afterparty aus. Aagseid – die ganz Gugge, gmacht – 2 Lüüt, Differenz – meh als 25 Tittis. Sie feierten noch ausgelassen ein Stündlein im Proberaum bevor auch sie sich auf den verdienten Heimweg machten. Doch wenn man gut hinhört im Proberaum, hört man heute noch wie Zhillip und Bavid die Proberaum-Hymne grölen.
Auf eine weiterhin wundervolle Fasnacht!
Euer El Abuelo